Folge 16: Von Blendamed zu Mohammed

Verehrte Leser!

Wie alle Mitglieder des westlichen Zivilisationskreises bewundere ich den Menschen, der als Auserwählter für das Beste ins uns allen steht: Papst Benedikt XVI. Der Heilige Vater ist nicht nur Stellvertreter Gottes auf Erden, sondern auch Oberbefehlshaber der Schweizer Garde. Ich persönlich lasse nichts unversucht, seinem Beispiel zu folgen und ihm in möglichst vielem nachzueifern. In zwei Punkten jedoch unterscheiden wir uns fundamental: Zum einen ist meine typische Arbeits- und Alltagskleidung wesentlich günstiger als seine, und zum anderen genießt er das Privileg der Unfehlbarkeit. So sagt er etwa in seiner ersten Enzyklika Deus Caritas Est: Iustus societatis et Civitatis ordo fundamentale munus est rei politicae. Das ist fein beobachtet und weise gesprochen. Doch gerade dieser kluge Satz des Unfehlbaren verdeutlicht mir auf schmerzliche Weise, daß wir anderen im Gegensatz zu ihm irren können.

Irrungen, Wirrungen. Auch ich habe mich schon von gefährlichen Strömungen fehlleiten lassen. In einer irrwitzigen Polemik, die einigen von Ihnen bekannt sein dürfte, traf ich Äußerungen, durch die sich Hunderte Millionen Anhänger des Pferdegottes beleidigt fühlen könnten. Heute weiß ich, daß meine damaligen Anschuldigungen haltlos, meine Worte bösartig waren. Und so rufe ich nun allen Beleidigten demütig zu: Revoco! Heute sehe ich die Welt so, wie sie sich uns wirklich offenbart. Der Islam ist eine Religion des Friedens und der Versöhnung. Seine Anhänger streben nach dem Guten und folgen dem hellen Stern der Vorsehung. Gerade diese Frömmigkeit läßt sie nun aber noch immer oft Gegenstand unseres westlichen Spottes werden. Dabei ist der Islam ein Glaube voller Heiterkeit, eine Weltanschauung des Frohsinns: Wahrlich, Er sagt, es soll eine gelbe Kuh sein von lebhafter Farbe, die die Schauenden erfreut. Wem öffnete sich bei diesem Spruch aus Sure 2 nicht das Herz? Doch der Koran verliert bei aller Fröhlichkeit nie die Bodenhaftung. In Sure 16 verweist er mit der ihm typischen Spitzbübigkeit auf die Sorge des Einen Gottes für den modernen Luftverkehr hin: Sehen sie nicht die Vögel, die im Luftraum des Himmels in Dienstbarkeit gehalten sind? Keiner hält sie aufrecht außer Allah. Man kann sich den schelmischen Propheten gut vorstellen, wie er sich bei diesem Satz dazudenkt: Und wenn Allah anderweitig zu tun hat, plumpsen die Vögel auch schon einmal in ein Hochhaus! Diese heitere Ernsthaftigkeit vermisse ich im christlichen Abendland.

In kaum einer Frage werden die Unterschiede zwischen dem Dar al-Islam und dem Westen jedoch deutlicher als im Heiligen Abendmahl. Bekanntlich geht die Katholische Kirche davon aus, daß aus einem Stück Oblate durch Transsubstantiation der Leib Christi wird. Die brillantesten Denker ganzer Jahrhunderte haben diese Transsubstantiationslehre zu dem gemacht, was sie heute ist: der größte, wunderlichste, widerstandsfähigste Kokoleres der Weltgeschichte. Für die wahren Gläubigen des Orients ist eine Oblate hingegen nichts anderes als ein Stück Mehlteig. Verehrte Leser, ich frage Sie: Sehen die Muslime die Wahrheit hier nicht erheblich klarer als wir? Wie kann unser Christentum ernsthaft den Anspruch vertreten, eine überlegene Weltreligion zu sein, wenn es den Sohn Gottes ausgerechnet mit dem dünnsten Gebäck gleichsetzt, das wir kennen? Apfelkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte, Bienenstich - alles wäre akzeptabel gewesen. Eine Oblate ist es nicht. Lassen Sie mich ganz offen sein: Nirgendwo sonst tritt die leere Arroganz des Abendlandes klarer zutage als hier.

Ich rufe hiermit die ganze Welt auf, den Islam und seine Gläubigen künftig aufrichtigen Herzens zu respektieren. Wer sonst sollte diese junge Weltreligion schützen und fördern können, wenn nicht wir Kinder der europäischen Aufklärung? Verzichten wir ab jetzt auf unsere westliche Überheblichkeit! Halten wir unsere starke Hand über den Islam, auf daß er wachsen und gedeihen möge! Übrigens können Sie auch ganz persönlich etwas für Allah tun: Schließen Sie sich der Aktion PROphet an. Gott wird es Ihnen danken.

Herzliche Grüße aus Rintheim sendet Ihnen


Ihr badischer Beobachter