Folge 6: Unser Abendland

Verehrte Leser!

Es gehört ganz unzweifelhaft zu den größten Errungenschaften unserer überlegenen abendländischen Kultur, frei zu sein von Vorurteilen und dem Denken in platten Schemata. Natürlich geschah dies nicht von heute auf morgen bzw. von gestern auf heute. Erst im Lauf eines langen historischen Prozesses sind wir zu dem geworden, was wir Anfang des 21. Jahrhunderts sind: die Hüter der größten kulturellen Leistungen der Menschheit, verehrtes Vorbild aller vernunftbegabten Wesen auf unserem Planeten, kurz: die Speerspitze der menschlichen Zivilisation. Diese Position erlaubt, ja verpflichtet uns, einen kritischen Blick auf all diejenigen zu werfen, die geschichtlich noch nicht so weit gekommen sind und von uns Anregungen für ihre weitere kulturelle Entwicklung erwarten. Alles in allem gibt es heute vier Großtypen, denen wir streng, aber gerecht auf die Finger schauen (und manchmal auch klopfen!) müssen: den Amerikaner, den Muselmanen, den Asiaten und den Österreicher.

Beginnen wir mit Uncle Sam. Im Verhältnis zu uns Kultureuropäern kommt ihm die Rolle des jüngeren, kräftigeren und geistig beschränkten Bruders zu. Allerdings ist er mit seinen Händen sehr geschickt und kann sich mit seinen Muskeln in vielfältigster Weise nützlich machen. Er liebt die Natur und sorgt mit bewundernswertem Fleiß dafür, daß draußen stets Ordnung herrscht - während wir drinnen beim Tee über Widersprüche in Rousseaus Freiheitsbegriff diskutieren. Allerdings, und das sage ich höchst ungern, wird er bei fast allen seinen Abenteuern von seinem etwas tumben Cousin aus England unterstützt, dem schwarzen Schaf unserer europäischen Familie. Auch dieser hat eine Schwäche für Gartenarbeit, und so kann man die beiden manches Mal vergnügt losziehen sehen, das Unkraut dieser Welt zu beseitigen. Bedauerlicherweise erwischen sie mitunter auch Nutz- oder (schlimmer) Zierpflanzen, aber kann man es den Kindern vorwerfen? Anders gefragt: Was würden Sie denn tun, wenn Ihnen knapp zweitausend Jahre Zivilisationserfahrung fehlten?

Zuletzt hatte Uncle Sam so manche Rangelei mit dem großen Sorgenkind unseres Planeten auszutragen, dem Muselmanen. Unglücklicherweise beschränken sich dessen kulturellen Beiträge zur Fortentwicklung unserer Welt seit einigen hundert Jahren auf lautes Geschrei und das ungeordnete Herumhopsen in merkwürdigen Gewändern. Selbst darin ist er aber nicht übermäßig originell, denn Ähnliches kennen wir seit Jahren aus den Inszenierungen Christoph Schlingensiefs - und der ist bekanntlich viel konsequenter in seiner Lächerlichkeit. Worin liegt also der tiefere Sinn der Existenz des Muselmanen? Manche behaupten, er verkörpere den Typus der tragischen Witzfigur, den Charlie Brown der Menschheit. Dieser Häme mag ich mich allerdings nicht anschließen. Für mich sind die bärtigen Mullahs ganz einfach das schlechte Beispiel der Welt - eine Funktion, auf die wir Aufgeklärten bei unserer Arbeit dringend angewiesen sind. Wann immer wir aufstrebende Völker der Weltgemeinschaft bei ihrer kulturellen Entwicklung unterstützen, können wir auf die islamische Welt weisen und sagen: "So nicht!". Welche Erleichterungen das für die globale Erziehungsarbeit bedeutet, muß ich nicht betonen.

Kommen wir zum Asiaten. Er ist technisch begabt, sonst aber in eigentlich allem rätselhaft. Interessanterweise ist er außerordentlich geschickt darin, Dinge kleiner zu machen, so zum Beispiel in der Elektronik. Großen Aufgaben mit kulturhistorischer Bedeutung ist er offenbar aber nicht gewachsen, man vergleiche etwa Karaoke-Gesang mit Schuberts Winterreise. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen (und ich glaube: auch niemand sonst). Nun könnten Sie fragen: Wo bleibt bei all dem denn das Reich der Mitte? - Ich bitte Sie, hören Sie mir auf mit den Chinesen. Schon ein einziger davon wäre zuviel des Guten, und wir haben Milliarden davon! Nein, nein, nein, die Chinesen können kein Thema für diese Kolumne sein, dafür sind sie viel zu bedeutend.

Exakt das Gegenteil dessen gilt für den Österreicher, in dem mir alle wesentlichen Probleme dieser Welt zu kulminieren scheinen. Leider fehlt mir hier der Platz, um seine Rolle angemessen zu würdigen bzw. herabzuwürdigen. Ich hoffe, Sie sind nicht allzu enttäuscht, wenn ich Sie in dieser Hinsicht auf eine der nächsten Folgen vertrösten muß. Der Titel wird voraussichtlich lauten: Österreich - und was wir dagegen tun können. Schreiben Sie mir, was Sie davon halten: rintheim.direkt@web.de.

Herzliche Grüße aus Rintheim sendet Ihnen


Ihr badischer Beobachter